Masuren-Rundreise 2012
Von Aurich bis Leba Von Leba bis Swieta Lipka
Von Swieta Lipka bis Steinort Von Steinort bis Aurich
Fundsachen
 

Polen 2012 – von Leba bis Swieta Lipka (Teil 2)


Auf dem Weg nach Gdansk/Danzig durchfuhren wir die Kaschubische Schweiz -
eine schöne und hügelige Landschaft.

Leider gab es kaum Haltemöglichkeiten bei den engen und schlechten Straßen. 


Die Kaschubische Schweiz
Die Kaschubische Schweiz

In Zawory suchten wir den Campingplatz Tamowa.
Der Weg dorthin (Durch diese hohle matschige Gasse muss er kommen!),
die Lage und der Campingplatz an sich überzeugten uns nicht,
so dass wir uns entschlossen nach Gdansk/Danzig durchzufahren.


Das Abenteuer Großstadt begann:

Wir
suchten verzweifelt den Stellplatz Old Town.
EIN Hinweisschild - und wir fuhren immer wieder in die Irre.
Rund um einen großen Kreisel haben wir jede Straße befahren,
drehten dank des kurzen Radstandes unseres Adria
auf engsten Innenstadtkreuzungen
und gaben nach einer Stunde das Suchen auf.
Der vorher entdeckte bewachte Parkplatz bei der Musikhochschule
(GPS: 54 20 44 19 N; 18 39 48 29 O)  
in der Straße "Lakowa" lag auch sehr stadtnah.

Noch am Nachmittag unternahmen wir
einen ersten ausgiebigen Stadtbummel in Danzig.

In 10 Minuten waren wir zu Fuß am Grünen Tor
und konnten das Krantor schon sehen.

Vor die Linse bekam ich fünf Brautpaare.
Gegen Abend kamen wir ziemlich fußlahm wieder zum Wohnmobil zurück.
Die Nacht war ruhiger als erwartet.

Am Sonntag ging´s schon früh in die zweite Stadterkundungsrunde
und wir fanden uns auch bei den uns bekannten Irrwegen des Vortages wieder.
Da waren wir doch glatt wirklich mitten in der City herumgeirrt
mit unserem Wohnmobil - unglaublich!

Den Rathausturm bestiegen wir und hatten von dort oben einen herrlichen Ausblick
auf die wunderbar restaurierte Stadt.

Touristenscharen bevölkerten die Straßen zunehmend -
allein 35 Stadtführungen für ein AIDA-Schiff waren unterwegs.

Danzig hat uns sehr gut gefallen.
Unbedingt anschauen, wenn ihr mal nach Polen fahrt.


Das Krantor
Das Krantor

Das Grüne Tor
Das Grüne Tor

Der Neptun-Brunnen am Rathaus
Der Neptun-Brunnen am Rathaus

Großes Zeughaus
Großes Zeughaus

Blick vom Rathausturm auf die Dlugi Targ
Blick vom Rathausturm auf die Dlugi Targ

Die Marienkirche
Die Marienkirche

Leba - 214 - Leborg - Klukowa Huto - 226 - Zawory - 211 - 7 - Danzig (159 km)
Bewachter Stadtparkplatz bei der Musikhochschule; o.k.;
keinerlei Ver- und Entsorgung; Straßen- und Straßenbahnverkehr hörbar



Begegnung in Danzig

Wohnmobilfahrer tauschen sich gerne über Ziele, 
Wege und weitere Reise-Informationen aus. 
So erging es uns auf dem Parkplatz bei der Musikhochschule in Danzig auch. 
Wir kamen ins Gespräch mit den Nachbar-Wohnmobilisten: 
Der Mann erzählte uns dabei seine bewegende Geschichte:



Im Jahr 1944 wurde er mit seiner Mutter und seiner Schwester
aus dem Westen Deutschlands ins sichere Masuren umgesiedelt.
Seine Mutter habe immer erzählt, dass sie in Ortelsburg gewohnt hätten.
Die Recherche im vergangenen Jahr ergab aber,
dass sie in Wirklichkeit rund ca. 15 Kilometer
von Ortelsburg in einem kleinen Dorf
mit nur sehr wenigen Häusern gelebt haben.

Nun hatte er auf der diesjährigen Reise dieses Dorf gesucht
und nach großen Schwierigkeiten auch gefunden.
Die Zurückhaltung der Einwohner ist verständlich.
Mit Händen und Füßen redete er mit den älteren Einwohnern.
Endlich kam ein alter Mann mit dem Schlüssel der alten Schule
und wollte ihm die Schule zeigen,
in der damals auch Familien untergebracht worden waren.
Als dieser Mann nun im Gebäude eine Tür öffnete,
stand der Junge von damals wie angewurzelt vor einer steilen Treppe.
In ihm stieg die Erinnerung auf: „Ja, hier haben wir gewohnt.
Hier habe ich mich als 4jähriger an diesem Geländer
die steile Treppe immer hoch gezogen.
Diese Treppe – das war unsere Treppe!“


Er berichtete uns dann weiter,
dass sie zu Beginn 1945 auf der Flucht waren
und für die Gustloff vorgesehen waren.
„Ich habe als 5jähriger meiner Familie das Leben gerettet!“
Was war geschehen?
Kurz vor dem Erreichen der Gustloff war
der kleine Junge plötzlich verschwunden.
Seine Mutter wollte ihn nicht zurücklassen,
sondern begab sich auf die Suche nach dem verlorenen Sohn.
Als sie ihn endlich fand, war die Möglichkeit,
aufs Schiff zu kommen, vorbei.
Das rettete den dreien das Leben.


Da standen wir nun zu viert mitten in Danzig und hatten feuchte Augen.  

Soweit der kleine Einschub.





Da wir keine zweite Nacht auf dem Parkplatz bleiben wollten,
fuhren wir am Sonntagnachmittag noch auf der A7 in Richtung Elblag weiter.
In Höhe von Paslek suchten wir den Elblanskikanal/Oberländischer Kanal,
wobei wir in dem Ort gleich nach der ersten Brücke über den Kanal
ohne Hinweisschilder links abbiegen mussten.
Eine neue Kopfsteinpflasterstraße (3 km) brachte uns ans Ziel.
Eine geniale Erfindung,
die Schiffe auf Trögen einfach Berge hinauf- bzw. hinunter befördert.
Leider bekamen wir kein Live-Schauspiel zu sehen.


Der Elblanski-Kanal mit den Geneigten Ebenen
Der Elblanski-Kanal mit den Geneigten Ebenen

Die Schiffströge am Elblanski-Kanal mit den Geneigten Ebenen
Die Schiffströge am Elblanski-Kanal mit den Geneigten Ebenen

Die Maschinenhäuser des Elblanski-Kanals
Die Maschinenhäuser des Elblanski-Kanals

Über Morag erreichten wir den Campingplatz Kretowiny
auf der gleichnamigen Halbinsel.
Allerdings ist die Abbiegung in Morag schwer zu finden.
Uns half ein Blick auf den Stadtplan mitten in Morag.

Wir waren die einzigen Gäste auf dem Campingplatz.
Dem Campingwart war es sehr peinlich,
dass schon alle Sanitärhäuser dicht waren.
Aber Wasser, Strom und die Entsorgung konnten wir nutzen.
Die Ruhe gab´s gratis dazu. Am Morgen wagten wir ein Bad im See.
Auf der Campingkarte Polens war der Platz mit 4 Sternen angegeben,
die aber wohl vom Himmel gefallen sein mussten.
0,5 Sterne wäre richtiger gewesen.
Solche Plätze haben wir Anfang der 90er-Jahre in der ehemaligen DDR gesehen.
Aber die Lage des Campingplatzes wiegt alles auf.
Da das Wetter sonnig war, haben wir einen Ruhe-Sonnen-Tag eingeschoben.


Der Narien-See in Kretowiny
Der Narien-See in Kretowiny

Am Badesteg neben dem Campingplatz Kretowiny
Am Badesteg neben dem Campingplatz Kretowiny

Danzig - A7 - Paslek - 526 Richtung Prezmark - nach der ersten Brücke über den Kanal
im nächsten Ort links ab - irgendwie zur A7 - 519 Richtung Morag - Kretowiny (139 km)

Campingplatz; sehr einfach; Lage super; Sanitäreinrichtung uralt;
parzellierte Plätze; alle Ver- und Entsorgungen; keine Grauwasserentsorgung; Ruhe





Am übernächsten Tag war die 527 nach Olsztyn/Allenstein schnell gefunden.
In einem LIDL versorgten wir uns mit dem Nötigsten
und auch mit einer Flasche Wodka.
Das muss in Polen als Verdauungstrank nach dem Essen einfach sein.
In Allenstein vertrauten wir wieder mal unserem eigenen Gespür
und fanden die 51 in nördlicher Richtung nach Diwity.
Der dortige Campingplatz in Diwity Braswald entpuppte sich als Volltreffer.
Diesen Campingplatz hatte uns ein Ostfriese
in Mielno empfohlen - er hatte Recht.

2 Wohnmobile, 1 Wohnwagen - das war´s.
In der zweiten Tageshälfte genossen wir die Sonne,
den Wald, den See und die Ruhe.


Der Campingplatz in Diwity-Braswald
Der Campingplatz in Diwity-Braswald

Der Campingplatz in Diwity-Braswald2
Der Campingplatz in Diwity-Braswald


Kretowiny - 527 - Olsztyn/Allenstein - 51 - Diwity - links ab nach Braswald (56 km)
Campingplatz; sehr gut; parzellierte Plätze;
alle Ver- und Entsorgungen; absolute Ruhe





Am Morgen kam die Sonne einfach nicht durch,
so dass wir uns entschlossen trotz des schönen Platzes weiterzufahren nach Reszel/Rössel.
Mutig parkten wir das Wohnmobil auf einem unbewachten Parkplatz
und besichtigten die Burg und die historische und im Krieg nicht zerstörte Altstadt.
Ein leckeres Mittagessen für 38 Zl entschädigte für den einsetzenden Regen.
Satt und nass erreichten wir unser Wohnmobil.


Die Burg in Reszel/Rössel
Die Burg in Reszel/Rössel

BLick auf Reszel/Rössel2
Blick auf Reszel/Rössel

Reszel
Die nicht zerstörte Stadt Reszel/Rössel

Piroggen Ruski
Piroggen Ruskie


Nur wenige Kilometer weiter besuchten wir Swieta Lipka/Heiliglinde
mit seiner Spätbarockkirche, ein wirklich bewundernswertes Bauwerk.
Das viertelstündige Orgelkonzert führte die Vielfalt der 300 Jahre alten Orgel vor.
Mächtig erklangen die Töne.
Wir haben in Ostfriesland ältere und authentischere Orgeln,
aber so schön anzuschauen sind sie denn doch nicht.


Swieta Lipka/Heiliglinde
Swieta Lipka/Heiliglinde

Der Kreuzgang in Swieta Liepka
Der Kreuzgang in Swieta Lipka

Kuppel im Kreuzgang in Swieta Liepka
Kuppel im Kreuzgang in Swieta Lipka

Die 300 Jahre alte Orgel in Swieta Lipka
Die 300 Jahre alte Orgel in Swieta Lipka


Die 300 Jahre alte Orgel in Swieta Lipka
Die 300 Jahre alte Orgel in Swieta Lipka



Wenige Kilometer südlich fanden wir in Reszel-Pilec den Stellplatz bei Haus Nr. 66.
Wir trauten uns wegen des Regens nicht runter an den See,
sondern blieben lieber oben auf der sichereren, trockeneren Seite.



Diwity - 51 - 16 - 57 - Biskupiec/Bischofsburg - 590 - Reszel/Rössel -
Swieta Lipka/Heilinglinde - Reszel-Pilec (91 km)

Stellplatz; o.k.; keine Ver- und Entsorgungen - außer Wasser;  
Straßenverkehr hörbar - wenig Verkehr




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